Entspricht Rother-Führer Etappe 10
Auch der gestrige Abend hatte so seine Tücken, die Idylle auf dem lauschigen Campingplatz wurde durch eine beträchtliche Ansammlung von Mücken gestört. Aber schön war: wir haben auch das holländische Pärchen wieder getroffen. Sie haben den Passo della Preia mit ÖV umfahren aufgrund der gesammelten Erfahrungen im Schnee. Da Chris in diesen Tagen den 60. Geburtstag feiert hat Christa zur Überraschung mit Freunden aus Holland auf dem Camping Betulla abgemacht und so bleiben sie 2-3 Tage hier.
Aber nun zu heute. Unser Tagesziel ist Località Gurva, der eigentliche Ausgangspunkt der GTA. Zuerst führt der historische Weg weiter talabwärts bis nach etwa zwei Stunden Gehzeit der Abzweiger zur Alpe della Colma erscheint.
Es ist noch nicht einmal 10 Uhr und sogar am Schatten, ohne sich zu bewegen, ruft jede Zelle nach Wasser. Am Wegrand sehen wir ein älteres Ehepaar, sie schneidet mit der Sichel Gras und er steht Anweisungen gebend nebenan und schwitzt vor sich hin. Dabei sind wir nur zwei Tagesmärsche von der Schweizer Grenze entfernt.
Unser Weg führt uns auf die Alpe della Colma, 1000 Höhenmeter aufwärts. Und nicht einfach so ein bisschen aufwärts, nein, es ist so ein richtiger Tessiner-Anstieg. Schon nach den ersten 250 Höhenmetern fühlt sich der Kopf an wie eine selbstreinigende Salzpeeling-Anlage welche im zweiten Gang dann die Salz-Chips vom Vortagesapéro nochmals in flüssiger Form über die Lippen tropfen lässt, um im Reflex dann mit der Zunge aufgefangen und zurück in den Natriumhaushalt geführt zu werden. Immerhin: der grösste Teil des Weges führt durch dichten, schattenspendenden Wald.
Oben angekommen empfängt uns das Rifugio la Colma mit seiner einladenden Terrasse mit imposantem Ausblick. So entscheiden wir spontan, hier zu bleiben und Morgen die über 1000 Höhenmeter abwärts zu marschieren.
Nach dieser Tor-Tour ist ein Nachmittagsnickerchen genau das Richtige und auch müde Muskeln können wieder regenerieren, ganz nach dem Motto der GTA – Gehen – Trinken – Ausruhen.
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