Entspricht im Rother-Führer Etappe 22b
Der GTA hat uns wieder – und wir ihn! Anfangs Jahr war nicht geplant, dass wir beide Ferienblöcke auf der GTA wandern, aber wir sind wohl mit dem Weitwandervirus infiziert.
Heute Morgen um 6 Uhr ziehen wir los und bereits die erste Begegnung zaubert uns ein Lächeln auf die Mundwinkel: wichtig zu wissen, es ist Jazzfestival in Willisau, eine lange männliche Gestalt kommt über die Strasse auf uns zu, mit einigen Extra- Kurven. Verzweifelt zeigt er uns eine bankkartenähnliche Plastikkarte und fragt uns, zu welchem Hotel diese gehöre. Verloren in Willisau, wir können leider nicht helfen. Dennoch wünscht er uns eine gute Heimreise. Dies wünschen wir ihm, denn unsere Heimreise ist hoffentlich noch zwei Wochen entfernt!
Bereits um halb elf erreichen wir Quincinetto und es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es sind nun beinahe acht Wochen vergangen, eine turbulente Zeit liegt hinter uns, und dennoch können wir dort anknüpfen, wo wir die GTA verlassen haben.
Da sich niemand auf unseren Mitwander-Aufruf gemeldet hat, kraxeln wir zu zweit den Berg hoch. Der Rucksackinhalt hat sich nur minim verändert, die Steigeisen haben wir gegen eine Fleecejacke ausgetauscht und das literarische Unterhaltungsprogramm trägt einen anderen Titel. Zudem musste noch der Salat aus dem Kühlschrank mit, das sah dann beim ersten Freiluftbuffet so aus:
Die Temperatur ist hoch und die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Obwohl wir nur eine kurze Einstiegsetappe gehen, benötigen wir viel Wasser. Inwendig und auswendig. Entsprechend oft legen wir eine Pause ein.
Der Weg führt uns in angenehmer Steigung auf einer wunderschönen Mulattiera von 295 müM auf die bewirtschaftete Alp Le Capanne auf 1400 müM.
Eine stillgelegte Quarzmine erzählt wortlos ihre Geschichte.
Nach einer ausgiebigen Nachmittagssiesta steigen wir nochmals in unsere Wanderschuhe und spazieren ins nahegelegene Dörflein Scalaro mit Blick durch die Kirchenbögen auf unser Agriturismo.
Ein ausgewachsenes Gewitter begleitet das mehrgängige Nachtessen, Wasser und Wein erwarten uns geduldig. Wir sind definitiv zurück im einmalig gastfreundlichen Piemont!
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