Entspricht im Rother-Führer Etappe 15
Nach der gestrigen Doppeletappe, wollen wir wieder auf den normalen Etappenrhythmus zurückkehren. Mit etwas Wehmut müssen wir erfahren, dass wir im überhüpften Etappenort Rimella im Albergo Fontana ein absolutes kulinarisches Highlight verpasst haben, ein 12-Gänger über 3 Stunden in der regulären Halbpension. Sollen wir nun 5 Stunden zurück wandern oder wiederkommen? Wir entscheiden uns für Variante 2.
Wiederum sind uns die Wettergötter gut gesinnt. Auch den heutigen Aufstieg dürfen wir bei leichter Bewölkung in Angriff nehmen.
Auf der Alpe Sella irritiert der Anblick einer imposanten Ruine. Der Automobilbauer Vincenzo Lancia liess sich hier oben auf ca. 1900 HM eine Villa erbauen, welche im 2. Weltkrieg durch deutsche Truppen gesprengt wurde.
Da wir heute nicht in Not sind, lädt uns das Rifugio Buffalora zu einer kleinen Pause ein. Die italienische Gemütlichkeit und Fröhlichkeit lässt die Zeit verrinnen. So lassen wir uns ausgiebig auf Speis und Trank ein. Es wird Apéro für alle ausgeschenkt, ein geselliges Paar aus Milano setzt sich an unseren Tisch, verteilt leckeres Trockenfleisch und Alpkäse. Es wird geplaudert, getrascht und gelacht. Dank unseren Italienisch-Kenntnissen dürfen auch wir an diesem regen Treiben aktiv teilnehmen. Nach dieser kurzen dreistündigen Pause nehmen wir mit leichten, tanzenden Beinen den restlichen Abstieg nach Carcoforo in Angriff.
Das Ortsbild ist geprägt von gut erhaltenen Häusern, ein wahres Bijou dieses Carcoforo. Eingecheckt wird im Posto di tappa Alpenrose.
Am Wochenende werden die weit abgelegenen Dörflein durch viele Italiener mit Hund und Kind gestürmt. Sobald die Arbeit wieder ruft, kehrt die Einsamkeit zurück. Zusammen mit den ca. 2000 GTA Wanderern pro Jahr bildet dies einigen Einheimischen eine Lebensgrundlage und somit den Erhalt der Jahrhunderte alten Kultur.
Auch den heutigen Abend geniessen wir wieder mit unseren Schweizer und Holländer Weggenossen. Spannende Leute, interessante Lebensgeschichten und viel Lustiges wird ausgetauscht. Heute sind es zwar nur 4 Gänge zum Znacht, aber wiederum sehr lecker und ausgiebig.
0 Kommentare