Entspricht im Rother-Führer Etappe 21 (verkürzte Etappe)
Heute steht unser letzter grosser Anstieg an, Quincinetto kommt mit grossen Schritten in Reichweite. Unseren Reservetag haben wir nicht benötigt, so werden wir sogar einen Tag zu früh unseren Heimreiseort erreichen.
Nach Brioche und Cappuccino verlassen wir Oropa. Gut ausgeruht widerstehen wir der Versuchung, die ersten 800 Höhenmeter mit der Funivia uns zu schenken. Aber anderen Versuchungen werden wir auch heute wieder nachgeben.
Die erste Hälfte der Tagesetappe verläuft im touristischen und mit Bahnen erschlossenen Erholungsgebiet. Und es ist sabato, das heisst, Italien ist in den Bergen oder auf dem Fussballplatz. Aber sicher alle Hundebesitzer sind in den Bergen. Wir fragen uns, ob es hier nicht nur Kinderzulage gibt sondern auch Hundezulage, nicht nur Mutterschaftsurlaub sondern auch … was wäre das dann wohl? Hundeurlaub?
Neben Hunden, Kindern, Grosseltern und einfach allem, was sich irgendwie noch fortbewegen kann, zischen auch alle paar Meter eng bekleidete Schatten mit Stöcken an uns vorbei. In dieser Region sind Bergläufe sehr populär.
Doch sobald wir den ersten Pass überqueren und in etwas anspruchsvolleres Gelände kommen, sind wir einmal mehr fast alleine unterwegs. Aber sogar hier sind die Sequenzen mit Blockkletterei auf Hunde ausgerichtet, alle Lücken sind von Menschenhand mit Steinen aufgefüllt. Dieser Wegabschnitt löst Heimatgefühle in uns aus, mehrere Passagen erinnern uns an den Lisengrat. Leider ziehen auch heute wieder Wolken und Nebelbänke um die Berggipfel, so ist die Aussicht auf die Po-Ebene vom vorangehenden Wanderer beschränkt.
Das Rifugio Coda ist heute Abend gut ausgebucht, viele Italiener übernachten hier, da Morgenvormittag ein Berglauf hier vorbei führt.
0 Kommentare