Entspricht im Rother-Führer Etappe 26
Kulinarischer Nachtrag zu gestern: wir wurden positiv überrascht, vorallem die vier verschiedenen Antipasti haben unsere Geschmacksnerven glücklich gemacht und auch Antidurst kam nicht zu kurz.
Um 7.30 Uhr sind wir bereit aufzubrechen, etwas früher als gewöhnlich. Das heutige Ziel San Lorenzo liegt 7 1/2 Wanderstunden entfernt, kombiniert mit einem spannenden Höhenprofil. Da wir die neue GTA-Etappe über den Colle della Borra vorgestern eingebaut haben, sind wir nun im Rhythmus mit drei Schweizer Jungs im Alter Ü55 sowie dem Deutschen Paar Britta und Martin.
Der Himmel ist bedeckt und wir rechnen damit, auch heute nicht viel vom eindrucksvollen Panorama, wie den Gran Paradiso und auch den noch weit entfernten Monviso zu sehen. Aber die Wolkendecke lockert sich auf und wir können immerhin das nahe Panorama geniessen.
Nach dem Stausee Lago d’Eugio kommt nochmals ein giftiger Gegenanstieg und dann, pünktlich um zwei vor zwölf gibts Zmittag am höchsten Etappenpunkt.
Die Wolkentürme geben ihr Bestes und die Sicht wird zunehmend vernebelt. Alpendisco mit Nebelmaschinen, nur die Laserkugeln fehlen noch!
Beim recht steilen Abstieg über mehrere Alpen ist die Wegfindung herausfordernd. Es fühlt sich an, wie im Wimmelbuch ‚Wo ist Walter‘, allerdings angepasst auf ‚Wo ist der Weg‘? Die Sicht ist nun teilweise auf rund 20 Meter beschränkt, unzählige Tierwege versuchen uns zu beeinflussen und dann ist auch oftmals nur ein roter Strich als Markierung auf den Steinen angebracht. Ein richtiges Übungsfeld für rot-grün Farbenblinde.
Etwas weiter unten die nächste Herausforderung: zwei Herdenschutzhunde bewachen rund 600 Schafe und Ziegen. Wir sind froh, dass uns der junge Hirte instruiert hat, wie wir uns verhalten sollen. Stehen bleiben, die Hunde zur Ruhe kommen lassen und dann ruhig weiter gehen. Dies wiederholt sich mehrmals.
Schon ganz nahe beim Dorf San Lorenzo wird dann doch noch eine der dunkeln Wolken inkontinent. Allerdings entpuppt sich bei der Differenzialdiagnose eher eine Prostatahyperplasie, denn es tröpfelt nur gering. So kommen wir trocken im heutigen Posto Tappa an und freuen uns über eine Dusche. Und auch die Wäsche erhält eine neue Duftnote.
1 Kommentar
Pieter Niesten · September 5, 2019 um 19:41
Hallo Ihr beide.
Schön dass wir unsere Reise wieder erleben können.
Wir sind jetzt fast 3 Wochen zu Hause aber die Muskeln müssen noch an dass flache Land hier gewöhnen.
Nur denn Alltag hat uns wieder im Griff.
Wir wünschen Euch viel Wandergenuss!!
Liebe Grüssen Gerrie und Pieter