Entspricht im Rother-Führer Etappe 55
Unser letzter Wandertag steht an und wie immer, verlassen wir als Letzte unseren Übernachtungsort.
Bereits beim Losmarschieren schleichen Wolken um die Berge, und die hohe Luftfeuchtigkeit zeichnet Formationen an den Himmel: Floccus am Himmel und Flöcklein im Müesli, so geht ein perfekter Start in den Tag.
Unser Wettermuffi berechnet den Regenbeginn mit seiner nicht wissenschaftlich fundierten Formel: Temperatur im Quadrat minus Luftfeuchtigkeit dividiert durch Vier: um 12.20 beginnt es zu regnen. Ob der Eidg.dipl. Wetterprophet richtig liegt?
Was auch ohne Prophet sicher ist: unser letzter steile Aufstieg liegt vor uns. Einmal mehr ist die Wegführung überraschend angenehm.
Wir schauen zurück auf das Rifugio Genova-Figari, wie Salami als Sandwichfüllung liegt es zwischen den beiden Seen.
Mit den Gipfeln der Argentera im Rücken steigen wir hoch, besser als mit dem Wolf auf den Fersen.
Es wimmelt von Steinwild am Weg, die Tiere sind überhaupt nicht scheu. Sie beobachten uns genau so gern, wie wir sie. Kein Jagdgebiet?
Immer wieder kommt Vorfreude auf die Skitourensaison auf, bestimmt gibt die Region auch einiges im Winterkleid her. Schön, wenn wir die Fitness mitnehmen können.
Unser letzter Pass ist auch irgendwie ein letzter Gspass.
Nicht nur wir sind im Wandel, auch das Wetter ist unbeständig. Sobald wir den Pass überquert haben, stehen wir im Nebel.
Der Abstieg holt endlos aus und zieht unseren letzten Wandertag künstlich in die Länge, ein zweistimmiges Munggenkonzert verkürzt das Ganze ein wenig.
Immerhin haben wir auch heute eine Einkehroption: das Rifugio Soria Ellena liegt fast am Weg und verführt uns einmal mehr zu Vitello Tonnato. Bestimmt kommen auch wieder magere Zeiten.
Tja, die Formel des Wetterpropheten hat noch Potential: irgendwo hat sich ein Fehler eingeschlichen. Erst nach unserer Ankunft in der Baita Monte Gelàs um 14.10 hat der Regen eingesetzt, zum Glück sitzen wir dann bereits im Trockenen.
Fazit des Tages: Die Letzten werden die Letzten bleiben, und das ganz freiwillig
1 Kommentar
Stephanie Roth · September 5, 2024 um 06:40
Danke, dass ihr mich wieder mit auf den Weg genommen habt 😁 es ist immer so schön Eure Berichte zu lesen.
Liebe Grüsse
Steffi